Nr. 633

Drama Kings

Ich lief die Straße entlang, ein gewöhnlicher Typ über 60, mit Glatze und abgewetzter Lederjacke. Ich überquerte die Kreuzung, als ein roter Lieferwagen an mir vorbeirauschte. Der Fahrer hupte, schrie irgend etwas durchs geöffnete Fenster, aber ich verstand kein Wort. Keine Ahnung, was er wollte. Vielleicht war er ein alter Bekannter, den ich nicht kannte, der nur sagen wollte: „Hey, viele Grüße, ich hab' dich bemerkt!“ Oder vielleicht war er einfach nur ein Trottel, der glaubte, seine Meinung sei wichtig.

War nicht wichtig. Ich machte mir keinen Kopf darüber, denn in meinem Inneren startete gerade der alte, verrostete Filmprojektor. Mit einem Summen transportierte er mich in die Vergangenheit.

Ich lief die Straße entlang, ein typischer Punk mit bunten, abstehenden Haaren, die Lederjacke locker um die Schultern geworfen. Es war heiß. Ein Linienbus kam um die Ecke und stoppte an der Haltestelle. Durch die Scheibe sah ich sie – die Leute, die mich anstarrten. Einer zog eine Grimasse, der andere zeigte mir den Vogel. Sie machten Faxen, lachten, während der Bus weiterfuhr. Als wäre ich der Witz des Tages.

Ich konnte nichts tun, nur zusehen und die Wut in mir aufsteigen spüren. Da war diese Scheibe zwischen uns, und ich stellte mir vor, wie ich das Glas durchbrach und meine Fäuste in ihre hämischen Gesichter rammte. Und ich wußte doch, daß ich keine Chance gehabt hätte. Ich war kein Schläger. Sondern einfach nur ein Punk mit dünnen Armen. Die Wut fand nie einen Weg hinaus.

Dann gab es die anderen Tage, die, an denen ich in der Straßenbahn saß, und draußen tauchten irgendwelche Typen auf. Skins, Prolls, Fußballfans, dahergelaufene Arschlöcher. Sie klopften an die Scheibe, schwangen die Fäuste. „Warte nur, wenn wir dich kriegen“, schienen ihre Blicke zu sagen, und manchmal schrien sie auch genau das. Sie würden mir die Fresse polieren. Leicht gesagt, wenn eine Scheibe dazwischen war. Sie mußten nichts tun, außer ihre Drohungen rauszuposaunen.

In solchen Momenten fühlte ich mich wie gefangen, in dieser dummen Straßenbahn, in dieser dummen Stadt. Die Scheibe war wie eine unsichtbare Grenze, eine Mauer. Drinnen war ich sicher, draußen waren sie. Es war immer das Gleiche, ein Theaterstück, das nie endete.

Die Stadt war voll von solchen Momenten, voller Wut und Hilflosigkeit, eingesperrt hinter Scheiben, die uns trennten. Gefangene unserer eigenen kleinen Dramen. Und ich saß nur da, schaute hinaus und dachte darüber nach, wie lächerlich das alles war, wie lächerlich wir alle waren.

Die Scheibe hielt uns getrennt, und das war vielleicht auch besser so

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